Wie so oft führt mich mein Weg in eine Bar.
Zum Ort für jene, die noch einmal
mit dem Feuer spielen möchten.
In der schwülen Luft,
zwischen schwitzenden Körpern
und hitzigen Blicken im Schein
glühender Träume.
Menschen, die laut Dampf ablassen.
Abgebrannte, die leise trinken.
Alle weich gekocht vom Leben.
Am Tresen wartet ein Herz darauf,
in Flammen aufzugehen.
Während der Rauch erloschener Leidenschaften
stumme Tränen in die Augen treibt.
Manchmal ist es besser, seinen Drink
auszuschütten als sein Herz.
Auf eine harte Nacht folgt
stets ein noch härterer Morgen.
Das Licht wird zum Nadelstich,
der Wecker zum Feind.
Alles hat seine Zeit,
nur der Morgen nicht.
Aufstehen ist kein erhebendes Gefühl.
Und der Blick in den Tag offenbart –
nur unter der Bettdecke ist
die Welt noch in Ordnung.
Es gibt bessere Gründe als einen Morgen,
um aufzustehen.
Zum Beispiel für eine bessere
Zukunft.
Für einen Traum.
Eine Vision.
Oder um den Vögeln zuzuhören.
Ich beneide Vögel.
Sie pfeifen auf die Welt.
Und werden dafür geliebt.
Oliver W. Schwarzmann