Stadt der Zukunft – die moderne Oase?

Was macht einen Ort attraktiv?

Um die Zukunft der Städte wird überall gerungen.
Was macht einen Ort attraktiv? Womit lassen sich Innenstädte nachhaltig beleben?
Wie kann der lokale Handel gerettet werden?
Was also macht einen Ort attraktiv?
Mit großer Geschichte und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten kann nicht jede Stadt aufwarten.
Und wenn doch, sind auch diese Orte nicht frei von Konkurrenz.

Zudem hält die Ballungszentralisierung weiter an.
Die Menschen zieht es in die Städte. Dichte Bebauung, Aufstockung in schwindelnde Höhen und Überlastung der Infrastruktur sind die täglich sicht- und spürbaren Folgen.  
Die Städte auf dem Land verharren weiterhin als Wochenend-Refugien und Idyll-Kulissen für
gestresste Großstädter. Der Ausflugs-Tourismus boomt ungebrochen. Die regionale Natur wird heimgesucht, Hotels, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen profitieren.  

Doch viele Menschen, die an einem Ballungsort leben und arbeiten, machen eine Stadt noch nicht zwingend zur Oase der Zukunft. Ebenso wenig wie unzählige Cafés, Imbissbuden, Restaurantketten, Handelsfilialisten, turmhohe Bürogebäude und monströse Parkhäuser.
Was also macht eine Stadt attraktiv? 

Nun, ich denke, eine Stadt ist ein Ort zur Entfaltung gemeinschaftlicher und individueller Lebenskunst. Dazu zählen nicht nur ausgebaute & sichere Flanier-, Aufenthalt-, Shopping- und Eventbereiche oder
eine technologisch ausgefeilte Infrastruktur.
Urbanität ist mehr als das.
Urbanität ist die Verschmelzung von Lebensgefühl und Stadterlebnis.
Menschen fühlen sich wohl an einem Ort, der positive Eindrücke vermittelt. Dazu gehören ein großes Kunstangebot, denn nichts inspiriert mehr, Gastronomie in allen Facetten sowie innovative Formen
des lokalen Handels, der vom Warenanbieter und Produktverkäufer zum Ideen-Animateur und
Emotions-Coach avanciert.

Für den lokalen Handel ist es aussichtslos mit dem überbordenden Angebot, der Preis-Transparenz,
der Verfügbarkeit und Mobilität des Internets mithalten zu wollen. Auch die Einrichtung eines eigenen Online-Shops ist zwar Ergänzung, aber nicht Lösung des innerstädtischen Händlerproblems.
So muss der lokale Händler bieten, was der Online-Konkurrent nicht liefern kann. Z.B. individuelle Inspiration, haptische Erlebnisse, emotionale Sichtbarkeit, menschliche Nähe, Empathie, Verständnis,
ja – Seele.
Denn wir Menschen brauchen eigentlich kein Mehr an Produkten, sondern ein Mehr an Zuneigung. Gerade in Zeiten von engen Ballungsräumen, dichter Vernetzung und Single-Dasein.
Zuneigung bietet auch die Verbindung von Virtualität und Wirklichkeit – in Form von persönlicher Sympathie, gelebt im Geschäft, und digitaler Geborgenheit, gelebt in Social Media.   

Euer OWS

(Illustration/Bild: John Knight)