Deutsches Museum München: Wissen erleben

Poetische Welt im Interview mit Gerrit Faust, Pressesprecher des Deutschen Museums in München

Beschreiben Sie das Deutsche Museum bitte in einem Satz:
Eigentlich ist es zu groß für einen Satz, aber wenn’s denn sein muss, reicht ein Halbsatz: eine Insel des Wissens. 

Welche Emotionen verbinden Sie mit diesem Ort?
Für mich ist das der schönste Arbeitsplatz der Welt: Tolle, kreative Kollegen, viel zu lernen, viel zu entdecken. Außerdem wollte ich immer schon auf einer Insel arbeiten. 

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz – „Das Deutsche Museum ist ein Raum, wo …“
… Menschen aus der ganzen Welt Wissenschaft erleben und Technik bestaunen können.    

Nennen Sie bitte 3 Eigenschaften, die das Museum besonders auszeichnen:
Die Größe, die Sammlung, die Vielfalt.

Wie lautet das Motto des Deutschen Museums?
Wissen erleben.

Welche/n Inhalt/Botschaft/Gefühle soll das Motto vermitteln?
Dass die Besucher eine ganze Menge lernen, gleichzeitig aber einmalige Erlebnisse haben, die man nie wieder vergisst – wie einen Gang durchs Bergwerk oder die Blitze in der Hochspannungsanlage.    

Warum sollte man das Deutsche Museum besuchen?
Weil es so ein Museum mit einem derart vielfältigen Themenspektrum von der Astronomie bis zur Meeresforschung nur ein einziges Mal auf der Welt gibt. Und weil hier einmalige Meisterwerke der Wissenschaft und Technik zu sehen sind – von den ersten Flugzeugen bis zu den ersten Computern.    

Wie begrüßen Sie die Besucher?
Ich persönlich mehr so ironisch: Willkommen in meinem kleinen Museum. Um dann auf die 45 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche hinzuweisen.

Was sollte man im Deutschen Museum unbedingt gesehen bzw. erlebt haben?
Wer die Hochspannungsanlage noch nie in Aktion gesehen hat, sollte sich beeilen, das nachzuholen. Und auch unsere aktuelle Sonderausstellung „Kosmos Kaffee“ ist etwas ganz Besonderes. Und das Planetarium. Und so weiter, und so weiter …

Nennen Sie uns Ihren Lieblingsplatz im Museum – und den Grund dazu:
Das Bergwerk bei Nacht mit Taschenlampe. Weil’s so schön gruselig ist.

Was sind Ihre Lieblings-Exponate/-Ausstellungsbereich – und warum?
Ich liebe unsere Dioramen. Das sind Schaukästen, die in unseren eigenen Werkstätten entstehen. Wie viel Arbeit und wie viel Kreativität in so einem Diorama steckt, kann man eigentlich erst ermessen, wenn man den Künstlern mal über die Schulter geschaut hat. Aber auch unabhängig davon stehen viele Besucher eine halbe lang Stunde davor und entdecken immer noch etwas Neues.    

Welchen besonderen Eindruck/welches besondere Gefühl sollen die Besucher mit nach Hause nehmen?
Mehr zu wissen als vorher. Und wiederkommen zu wollen, weil man noch längst nicht alles gesehen und erlebt hat.  

Was geben Sie
den Besuchern zum Abschied mit auf den Weg?
Einen Ziegelstein aus unserer Miniatur-Ziegelei. Davon steht auch einer auf meinem Schreibtisch.  

Vielen herzlichen Dank. 

Ein Beitrag im Rahmen unserer Reihe „Poetische Räume“. 

Zur Person:

Gerrit Faust

ist Pressesprecher des Deutschen Museums. Nach seiner Geburt im Jahr 1966 und einem Journalistik-Studium in Dortmund war er zunächst für die Heilbronner Stimme tätig, danach sehr lange für die Abendzeitung in München, zuletzt als Chef vom Dienst. Er arbeitet seit 2014 im Deutschen Museum – und hat von nichts richtig, aber von vielem ein bisschen Ahnung.

Zum Ort:

Deutsches Museum

Das Deutsche Museum ist eines der größten, bedeutendsten und traditionsreichsten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Erde. Es wurde 1903 gegründet, 1925 wurde das Ausstellungsgebäude auf der Museumsinsel eröffnet. Seitdem sind drei weitere Standorte dazugekommen: die Flugwerft Schleißheim, das Verkehrszentrum und das Deutsche Museum Bonn. Sie werden von rund 1,5 Millionen Menschen pro Jahr besucht. Ende 2020 kommt auch noch das Deutsche Museum Nürnberg – das Zukunftsmuseum – hinzu. Die einmalige Sammlung des Deutschen Museums besteht aus rund 125 000 Objekten und reicht von den ersten Computern und Flugzeugen, dem ersten Dieselmotor und dem ersten Benzinauto bis zu den ersten Mikroskopen und riesigen Schiffen.

Zur Homepage: www.deutsches-museum.de

Titelfoto: Deutsches Museum, Ansicht von Nordwesten
Beitragsfoto: Zentrum neue Technologien (ZNT), Blick in die Dauerausstellung
Fotos: Deutsches Museum