LWL-Freilichtmuseum Detmold: Der Mensch im Mittelpunkt

Poetische Welt im Interview mit Prof. Dr. Jan Carstensen, Museumsdirektor des LWL-Freilichtmuseums Detmold

Beschreiben Sie das LWL-Freilichtmuseum bitte in einem Satz:
Im LWL-Freilichtmuseum Detmold gehen die Besucher*innen auf eine Zeitreise durch 500 Jahre westfälische Alltagskultur.

Welche Emotionen verbinden Sie mit diesem Ort?
Verbundenheit und Stolz.

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz – „Das LWL-Freilichtmuseum ist ein Ort, wo …“
… die Gedanken freien Raum haben.

Nennen Sie bitte 3 Eigenschaften, die das Museum besonders auszeichnen:
groß, vielfältig, lehrreich. 

Wie lautet das Motto des LWL-Freilichtmuseums?
Ein Museum für alle, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht.

Welche/n Inhalt/Botschaft/Gefühle soll das Motto vermitteln?
Wir möchten unseren Besucher*innen vermitteln, dass sie durch ihr Museum gehen, in dem sie sich selbst und ihre Geschichte wiederfinden.

Warum sollte man das Museum besuchen?
Weil man bei uns eine wunderbare historische Kulturlandschaft zum Wandern, Entspannung pur, aber auch Inspiration für sein eigenes Leben findet, beispielsweise in unseren Sonderausstellungen und bei unseren Programmen.

Wie begrüßen Sie die Besucher?
Herzlich willkommen im schönsten und größten Freilichtmuseum Deutschlands!

Was sollte man im LWL-Freilichtmuseum unbedingt gesehen bzw. erlebt haben?
Das Haus Uhlmann, in dem wir die Geschichte einer jüdischen Familie in der NS-Zeit erzählen.

Nennen Sie uns Ihren Lieblingsplatz im Museum – und den Grund dazu:
Mein Lieblingsplatz ist der Aussichtsturm am Rande des Sauerländer Dorfes, weil ich da wunderbar meinen Blick über das schöne Lipperland schweifen lassen kann.

Was sind Ihre Lieblings-Exponate – und warum?
Da gibt es viele, aber ganz besonders ist für mich das Fotoatelier Kuper von 1891 aus Rietberg
(Kreis Gütersloh), weil ich selber leidenschaftlich gerne fotografiere und das Spiel mit dem Tageslicht, das wir unseren Besucher*innen dort vermitteln, faszinierend finde.

Welchen besonderen Eindruck/welches besondere Gefühl sollen die Besucher mit nach Hause nehmen?
Staunen und Inspiration.

Was geben Sie den Besuchern zum Abschied mit auf den Weg?
Einen Eindruck vom Alltag früherer Generationen, der den Blick auf das eigene Leben weitet.

Vielen herzlichen Dank. 

Ein Beitrag im Rahmen unserer Reihe „Poetische Räume“. 

 

Zur Person:

Jan Carstensen

*1955, Prof. Dr. phil., Studium der Volkskunde, Kunstgeschichte und Publizistik, 1993-2005 stellv. Direktor des LWL-Freilichtmuseums Detmold, seit 2005 dort Museumsdirektor, Honorarprofessor Kulturerbe Universität Paderborn, Präsident des Verbandes Europäischer Freilichtmuseen 2011-2015, Forschungsschwerpunkte: Sachkultur, Museologie.

Zum Ort:

Das LWL-Freilichtmuseum Detmold

Ob der lippische Meierhof aus dem 16. Jahrhundert, das historische Fotoatelier von 1891 aus Rietberg oder die Tankstelle aus Siegen der 1960er-Jahre: Das LWL-Freilichtmuseum Detmold, das größte Freilichtmuseum Deutschlands, zeigt auf mehr als 90 Hektar grüner Kulturlandschaft und in rund 120 Fachwerkgebäuden 500 Jahre westfälische Alltagskultur. Auf verschiedenen Routen gibt es einiges zu entdecken. So können die Besucher in den aktiven Werkstätten dem Schmied, dem Bäcker oder dem Töpfer bei der Arbeit zusehen oder durch die nach historischen Vorbildern angelegten Gärten flanieren. Auch so manches Museumstier ist eine echte Rarität. Denn das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) trägt aktiv zur Erhaltung seltener Haustierrassen bei wie der Senner Pferde, des Siegerländer Rotviehs oder der Lippegänse.

Zur Homepage: www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de

Titelfoto: Blick auf den Dorfteich im Paderborner Dorf, Foto: LWL/Sanchez
Beitragsfoto: Das Fotoatelier im LWL-Freilichtmuseum Detmold, Foto: LWL/hgb