Zentrum für Kunst & Medien Karlsruhe: Plus ultra

Poetische Welt im Interview mit Prof. Christiane Riedel,
Geschäftsführender Vorstand des ZKM – Zentrum für Kunst und Medien
in Karlsruhe

Beschreiben Sie das ZKM bitte in einem Satz:
Das ZKM ist ein Mekka der Medienkunst – eine Mischung aus Museum, Forschung und Entwicklung, Vermittlung und Interaktion.

Welche Emotionen verbinden Sie mit diesem Ort?
Freiheit, Phantasie, Freude, Hoffnung und Inspiration.

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz – „Das ZKM ist ein Raum, …“
… in dem die Zukunft Gegenwart wird.

Nennen Sie bitte 3 Eigenschaften, die das Museum besonders auszeichnen:
– eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken,
– eine Versammlung von bedeutenden Menschen,
– eine neue Deutung von Welt.

Wie lautet das Motto des ZKMs?
Plus ultra – immer weiter!

Welche/n Inhalt/Botschaft/Gefühle soll das Motto vermitteln?
Die Unendlichkeit der Möglichkeiten.

Warum sollte man das ZKM besuchen?
– um etwas kennenzulernen, das man vorher nicht kannte,
– um etwas zu erfahren, das vorher nicht wusste,
– um etwas zu erleben, das sich lohnt.

Wie begrüßen Sie die Besucher?
Mit der Selbstbegegnung der Besucher durch interaktive Kunstwerke.

Was sollte man im ZKM unbedingt gesehen bzw. erlebt haben?
Die Ausstellungen, die Spieleplattform Game_Play, die Bibliothek, den Shop, das Restaurant, das Panorama-Lab – und die direkten Nachbarn Städtische Galerie und Hochschule für Gestaltung.

Nennen Sie uns Ihren Lieblingsplatz im Zentrum – und den Grund dazu:
Das Foyer – weil es offensichtlich durch seine Größe und Offenheit, durch sein Licht und Mobiliar zum Paradies für Kinder geworden ist.

Was sind Ihre Lieblings-Exponate – und warum?
Die Medienkunstikonen „Arche Noah“ von Name June Paik, „Lorna“ von Lynn Hershman Lesson und „Electric Labyrinth“ von Arata Isozaki, die interaktive Harfe „OP_ERA: Sonic Dimension“ der brasilianischen Künstlerinnen Daniela Kutschat und Rejane Cantoni sowie die zwitschernden Pflanzen „Akousmaflore“ des Künstlerduos Scenocosme (Grégory Lasserre, Anais met den Ancxt) – und viele mehr …

Welchen besonderen Eindruck/welches besondere Gefühl sollen die Besucher mit nach Hause nehmen?
Das Gefühl der Überraschung, der Erregung und der Erkenntnis.

Was geben Sie den Besuchern zum Abschied mit auf den Weg?
Antworten auf ungestellte Fragen, Lösungen für unbekannte Probleme.

Vielen herzlichen Dank. 

Ein Beitrag im Rahmen unserer Reihe „Poetische Räume“. 

 

Zur Person:

Prof. Christiane Riedel

geboren 1962 in Deutschland

Studium der Kunstgeschichte, Architekturgeschichte und Literaturwissenschaften mit Schwerpunkt auf der Kunst des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

Nach jeweils fünf Jahren als Geschäftsführerin beim Deutschen Werkbund Baden-Württemberg (Wegbereiter des berühmten „Bauhauses“ und des bis heute stilbildenden „Neuen Bauens“) sowie beim Niedersächsischen Forschungsverbund (interdisziplinäre Forschungen in Naturwissenschaften, Technik und Medizin, insbesondere Forschungsprojekte, die auch den Aspekt der Frauen- und Geschlechterforschung beinhalteten) übernahm sie 2002 die Geschäftsführung des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Das ZKM ist eine weltweit einmalige und internationale agierende Kultureinrichtung, die sich sowohl in Ausstellungen als auch in Forschung, Entwicklung und Produktion den Neuen Medien widmet. Es umfasst zwei Museen und vier Forschungsinstitute sowie verschiedene Sammlungen und Vermittlungsabteilungen.

Neben ihrer Funktion als Geschäftsführerin leitete sie verschiedene Projekte, wie die „Amazonas-Oper“ und die Ausstellung „Sasha Waltz Installationen Objekte Performances“ im ZKM.

Sie lehrt seit 2009 an der Karlshochschule International University im Studiengang Kulturmanagement, seit 2013 als Honorarprofessorin.

Außerdem war sie als Mitglied des Hochschulrats der Karlshochschule, der Hochschule Pforzheim sowie der Hochschule für Musik Freiburg tätig.

Seit 2015 ist sie Mitglied des Hochschulrats der HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, seit 2016 dessen Vorsitzende.

2017 wurde Christiane Riedel Geschäftsführender Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.

Zum Ort:

Das ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Das ZKM in Karlsruhe ist ein Haus, das alle Medien und künstlerischen Gattungen vereint: In thematischen
Ausstellungen werden raumbasierte Künste wie Malerei, Fotografie und Skulptur gezeigt, vor allem aber auch zeitbasierte Künste wie Film, Video, Medienkunst, Musik, Tanz, Theater und Performance. Neben der Präsentation von Kunst hat das ZKM die Aufgabe übernommen, Bedingungen für das Entstehen von
Kunst zu schaffen. Daher beherbergt das ZKM das Hertz-Labor, in dem wissenschaftlich geforscht, entwickelt und produziert wird. In dieser Produktionstätigkeit unterscheidet sich das ZKM von anderen Institutionen und heißt deshalb auch Zentrum und nicht Museum.
1989 wurde das ZKM mit der Mission gegründet, die klassischen Künste ins digitale Zeitalter fortzuschreiben. Aus diesem Grund wird es daher gelegentlich auch als das „elektronische bzw. digitale Bauhaus“ bezeichnet. Präsentation und Produktion werden durch die klassische Aufgabe des Museums erweitert, Kunstwerke zu bewahren. Heute ist das ZKM eine weltweit einzigartige Kulturinstitution, ein Ort des Lernens und Forschens – für seine KünstlerInnen, WissenschaftlicherInnen und seine BesucherInnen.

Zur Homepage: www.zkm.de

Titelfoto: Außenansicht, Foto: ZKM
Beitragsfoto: Innenblick, Foto: ZKM